Unterricht an der Schule für Geistigbehinderte ist besonders!!!

Besondere Lehr- und Lernprozesse an der Schule für Geistigbehinderte und speziell an der Carl-Sandhaas-Schule

Zu diesem Thema konnte die EVA-Gruppe (Heinrich, Welle-Ressel, Graff) Frau Inge Frindt als Referentin gewinnen. Frau Frindt arbeitet aktuell als Abteilungsleitung der Hauptstufe in der Esther-Weber-Schule in Emmendingen-Wasser, war zuvor einige Jahre am Seminar für die Ausbildung der Fachlehrer für Geistigbehinderte tätig. Als ursprünglich als Fachlehrerin ausgebildete Fachkraft war Sie genau die richtige Frau für unseren Pädagogischen Tag.

Zunächst wurde über einen historischen Rückblick auf die Entwicklung der Sonderschulen, die Zielsetzung der ersten Bildungspläne ein Bogen auf die aktuellen Entwicklungen gespannt mit den aktuellen Wirkungen der UN-Behindertenrechtskonvention, den ebenfalls 2009 erschienen Bildungsplan und den aktuellen Zielsetzungen auf größtmöglich Aktivität und Teilhabe.

Die Präsentation dazu gibt es hier als Download:

Die erste Arbeitsphase beschäftigte sich mit der Vervollständigung des Satzes:

Unterrichten an der Carl-Sandhaas-Schule bedeutet ...

Die kooperative Lernmethode: alleine, zu zweit, zu viert sollte diesen Satz als Destillat herausarbeiten. Die Ergebnisse der Arbeit 

In Einzelarbeit:

... Die Kinder für die Zukunft auf einen guten Weg zu bringen – zu stärken.

... Jeden Tag auf’s Neue überrascht zu werden und spannende Begegnungen/Situationen zu erleben – es wir nie eintönig oder langweilig.

... Meine Kompetenzen zur Bildung meiner SuS möglichst effektiv einzusetzen.

... Dass ich die Kinder in ihrer Entwicklung unterstütze und begleite.

... Ganz nah bei den Schülern zu sein und sich mit ihnen wohl zu fühlen.

... Mich täglich einzubringen und auf mich neuen Herausforderungen zu stellen mit meinem Hintergrund um für die Schüler möglichst viel zu erreichen und ihre Entwicklung zu begleiten (??).

... Für die SuS präsent zu sein, Wissen kreativ zu vermitteln und die SuS zu unterstützen, eigenständige Entscheidungen zu treffen, ihre Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen.

... Kreativität im Umgang mit den Inhalten, Methoden ... und den Kindern, sowie Freude an der Arbeit.

... Jeden Tag neu mit jedem Kind an seinen speziellen Lernzielen zu arbeiten.

... Jeden Tag neue Lernfelder zu erhalten.

... Neben lebendigen Angeboten in erster Linie eine gute Beziehung zu den Kindern zu pflegen und Fröhlichkeit dabei nicht zu kurz kommt.

... Mit viel Abwechslung eine sinnvolle und zufriedenstellende Arbeit leisten, die anderen Menschen hilft, ihr Leben zu leben.

... Täglich neue Herausforderungen bewältigen zu dürfen.

... Die Möglichkeit einerseits frei den Unterricht zu planen, durchzuführen, zu gestalten ..

andererseits bei den Kollegen ein offenes Ohr zum Austausch zu haben, Anregungen, Verbesserungen zu bekommen, Spaß beim Tandem-Unterricht.

... Viele neue Erfahrungen zu sammeln, zu lehren und zu lernen.

... In besonderer Beziehung mit den SuS zu leben und arbeiten zu können.

... Ein vielfältiges Arbeitsfeld mit vielen Herausforderungen, Freiheiten, Möglichkeit der Gestaltung und Verwirklichung.

... Die Schüler dort abzuholen, wo sie sind und flexibel auf Veränderungen zu reagieren.

... Freude am Vermitteln von unterrichtlichen Inhalten, sie auf ihrem Lebensweg ein Stück zu begleiten.

... Spaß mit Schülern zu arbeiten, persönliche Kontakte zu ihnen zu haben sowie in einem Team mit Kolleginnen und Kollegen zu arbeiten. Die Möglichkeit zu  haben, in zwei Welten zu unterrichten.

... Sich auf seine Schüler zu freuen, vorbereiteten Unterricht immer wieder anders zu vermitteln und zu präsentieren.

... Immer wieder vor unvorhersehbare Herausforderungen gestellt zu sein.

... Arbeit, Freude, Ärger, Abwechslung, Anstrengung, gutes Team. 

Partnerarbeit:

... spontan und flexibel auf die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten des SuS mit all meinen Fähigkeiten und Ansprüchen als Lehrer zu agieren.

... Unterricht bedeutet:

Sich auf die Schüler freuen, den Fokus auf diese und ihre Individualität ausrichten. Das Angebot entsprechend anpassen, auch reflektieren und Veränderungen zulassen.

... Den Schüler in seiner Persönlichkeit zu sehen und individuell zu bilden.

.. Dass man viel Freiheiten hat, Unterricht zu gestalten, zu planen, sich einzubringen und im Team Rückmeldungen, Anregungen bekommt.

...Täglich neue Erfahrungen machen und Herausforderungen bewältigen.

... Mit viel Abwechslung eine sinnvolle und zufriedenstellende Arbeit zu leisten, um die SuS zu unterstützen eigene Entscheidungen zu treffen und ihre Wünsche und Bedürfnisse u erkennen, wahrzunehmen.

... Jeden Tag mit jedem Kind an seinen speziellen Lernzielen zu arbeiten und als Lehrer neue Lernfelder zu erhalten.

... Unsere Persönlichkeit und Freude am Umgang mit dem Kind/Schüler miteinzubringen.

... Dass ich den Schüler sehr nah und persönlich in seiner Entwicklung unterstützen und begleiten kann und dies in einer angenehmen und entspannten Atmosphäre geschieht.

... Meine ganze Persönlichkeit und Kompetenzen zur Bildung meiner SuS möglichst effektiv/gewinnbringend einzusetzen und die SuS in ihrer Entwicklung zu begleiten.

... Die Kinder trotz aller Unterschiedlichkeiten und unvorhersehbaren Situationen in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken. 

Gruppenarbeit:

... Als Lehrerpersönlichkeit mit Freude jeden SuS in seiner Individualität wahrzunehmen, zu fordern und fördern und zu begleiten.

... Dass ich jeden einzelnen Schüler mit meiner Persönlichkeit und meinen Kompetenzen sehr nah in seiner Entwicklung zur Selbständigkeit unterstützen und begleiten kann und dies in einer angenehmen Atmosphäre geschieht.

... Täglich beidseitig positive Erfahrungen und Herausforderungen bewältigen.

... Jeden Tag mit SuS mit viel Abwechslung und Freude eine sinnvolle, zufriedenstellende Arbeit zu leisten, um die individuellen Lernziele zu erreichen.

Ergebnisse der zweiten Arbeitsphase

Die zweite Arbeitsphase ermittelte einen IST - Stand der bereits an der Carl-Sandhaas-Schule vorhandenen Kompetenzen die von den unterschiedlichsten Lehrkräften bereits ausgeübt werden. Fokussiert auf die sonderpädagogischen Aktivitäten und Aufgaben und danach zusätzlich eingeordnet, in welchen Kontexten diese zu Tage treten. Die Ergebnisse wurden an Plakaten zu verschiedenen Handlungsfeldern festgehalten.

Diagnostik

• Ständige Beobachtung und Analyse
• Bufdis für:
  - Erstellung von IBP (Individueller Bildungsplan)
• Kompetenzprofile
• Stufenprofile
• Beobachten
• Testen
• Gutachten
• Beraten
• Beobachten
• Testen
• Schlüsse ziehen
• Arztberichte lesen
  - Förderplan
  - Gutachten
• Programm für das Kind
• Sonderpädagogische Beratung / BWK
  Laufbahnberatung, was bedeutet die Behinderung fürs Leben
• Bildungsplanerstellung (indiv.) Einzeldiagnostik
• Erstellen von Gutachten
• Lehrerpersönlichkeit
  aus langjähriger Berufserfahrung von Sabine
  - Arbeit mit Herz und Verstand + Bauchgefühl
• So viel Unterstützung wie nötig, so wenig wie möglich 

Zusammenarbeiten

• Unterricht im Team
• Elternarbeit
  beraten, begleiten, intensive Elternarbeit, Austausch/Dialog, Hausbesuche, Hausfrühförderung
• Klassenteams
• Interdisziplinäre Zusammenarbeit (Therapeuten, sonstige)
• Kooperation (Schule, WfBM, Club)
• Netzwerke
• Intensive Elternzusammenarbeit
• Intensive Schülerzusammenarbeit
• Netzwerke:
  Therapeuten, Schulen, Beratungsstellen, Institutionen, Ärzte, Schulen
• Elternarbeit/-begleitung
  Ansprechpartner’
  Begleiter
• Öffentlichkeitsarbeit
  Praktikanten
  Besucher
  Institutionen (andere Kigas)
  Kooperationen
  Feste
• Übergänge
• Runde Tische
• interdisziplinär arbeiten
• anlassbezogener Austausch, z. B. Klassen-/Stufenwechsel
• - im Kindergarten
• - In Schule
• - Klassenwechsel
• - in Stufen
• - in andere Schulen
• - in Beruf

Unterrichten – Bildungsangebote -

•  Symbole / Gebärden zur Kommunikation
• Hilfsmittel – PC – Arbeitsmaterialien
• Pflege:
  - Hygiene
  - An-/Ausziehen
  - Nahrungsaufnahme
• Individuelle Hilfestellung
  - Hilfsmittel, z. B. „Unterstützte Kommunikation“, Griffverdickung (Löffel, Stifte, etc.)
• - Auswahl und Gestaltung der Unterrichtsmaterialien / Selbstherstellung
• - therapeutische Hilfsmittel
• Methoden
  - Kreis / Gruppe
  - Differenzierungsgruppe
  - Stationen lernen
  - Einzelförderung
• Unterrichtsprinzipien
  - Aktivitätsprinzip – Selbsttätigkeit
  - Bewegtes Lernen – Psychomotorik
  - Prinzip der Reduktion (Inhalte runterbrechen)
  - Wiederholungen
  - Zugang zu Bildung über mehrere Anregungsmöglichkeiten (beobachten, hören, spüren, darüber sprechen, experimentieren)
• Pädagogik
  - wiederholen
  - reduzieren
  - individuelles Tempo
  - handlungsorientiert
• Unterricht
  - Gebärden / Bilder / Dreidimensional
  - unterstützte Kommunikation
  - anschaulicher Unterricht / handlungsorientiert
  - Anpassen von Unterrichtsinhalten an die individ. Voraussetzungen der SuS
• Unterrichten
  - UK
  - Unterrichtsmaterial
  - innere und äußere Differenzierung
  - versch. Lernorte
  - individueller Bildungsplan
• Kleine Klassen
• Methodenvielfalt
• Angepasste Lernumgebung
• Unterstützungssysteme
  - TEACCH, Gebärden und Kommunikation
• HOU (Handlungsorientierter Unterricht)
• Differenzierung / Individualisierung
• Einzelförderung
• UK, TEACCH ...
• Visualisierung

Überprüfungen

•  Rückmeldung und Wertschätzung individueller Lernzuwächse
• Überprüfung
  - individueller Bildungsplan
  - Kompetenzprofile
• Überprüfbare Ziele
• Selbstkontrolle
• Gespräche (Eltern, SuS, Team ...) 

Dokumentation

• Dokumentation
  - individueller Bildungsplan
  - Kompetenzprofile
• Berichte
  - Gutachten
  - Entwicklungsberichte (Ärzte, Eltern)
• Förderplan
  aus diagnostischen Erkenntnissen
  individuell
• IBP
• Zeugnis
• Klassenbuch
• Protokolle
• Gutachten
• Entwicklungsberichte

Dritte Arbeitsphase: Implementierung der am Vormittag erarbeiteten, gefundenen und gennanten Ergebnisse im Rahmen der Stufenteams zur Weiterentwicklung, Visionsentwicklung in den Stufen.

Die Ergebnisse dieser Arbeitsphase (meist Plakate) werden direkt in den Stufen belassen, so dass sie die von Ihnen gefundenen Handlungsfelder weiter bearbeiten können.

Feedback zum Verlauf und den Inhalten am Pädagogischen Tag - Evaluation